#dierickenbacher
Schule, 04.03.2024

Klassische Musik nichts für Teenager? Von wegen!

Insgesamt fast hundert Jugendliche und Begleitpersonen der Sekundarschulen Rickenbach und Beromünster sowie der Musikschule Michelsamt besuchten ein Konzert des Luzerner Sinfonieorchesters (LSO) mit dem bekannten österreichischen Cellisten Kian Soltani.

Klar, das Angebot, welches Christian Plaschy von der Musikschule Michelsamt-Surental den Jugendlichen unterbreitete, war verlockend: Gratis ein Konzert im KKL zu besuchen, inklusive Backstage-Einführung und Transport nach Luzern ist kein alltägliches Erlebnis. Um zu verdeutlichen, dass es sich hierbei um eine wirklich einmalige Gelegenheit handelt, war «Kian Soltani spielt Elgars Cellokonzert» auf den Schalttag des 29. Februar angesetzt.

Die Jugendlichen konnten sich alle auf freiwilliger Basis für den Anlass anmelden und wurden kurz nach der letzten Schulstunde am Donnerstag-Nachmittag vom gecharterten Gelenkbus in Rickenbach und Beromünster abgeholt. Stilsicher erschienen einige von ihnen im gutsitzenden Anzug oder in Stöckelschuhen und Abendkleid.

Eine Stunde vor Konzertbeginn führt Johanna Ludwig (Leiterin Musikvermittlung des LSO) die beachtliche Gruppe schliesslich in den Backstage-Bereich des KKL-Gebäudes, wo sie zusammen mit dem Zürcher Cellisten Joachim Müller-Crepon (seit 2022 beim LSO) eine erstaunlich jugendgerechte Einführung in die Werke des Konzertabends zum Besten gibt.

Schon bald können die reservierten Plätze auf der Orgelempore eingenommen werden, welche eine ungewohnte Perspektive bieten: Man sitzt hinter dem Orchester und ein tausendköpfiges Publikum schaut einem entgegen.

Als  Solist Kian Soltani die Bühne betritt, sind alle Augen auf das mittlerweile 31-jährige Jungtalent gerichtet. Berufskollege Joachim Müller-Crepon hatte bei der Einführung auf die Leichtigkeit von Soltanis Spielweise hingewiesen, welche sein filigranes Cello-Spiel einfach aussehen lässt. Genau das kommt während den vier Sätzen von Elgars Cello-Konzert deutlich zum Vorschein

Mit dem Ende des Konzertabends um halb zehn kehrt für die Jugendlichen auch schnell der Alltag zurück: Sie begeben sich zügig zum Extrabus, es knurrt der Magen, man spricht über die morgige Prüfung oder die ungeliebte Frühstunde. Umso erfreulicher, dass sie sich trotzdem auf dieses besondere musikalische Erlebnis eingelassen haben. Wir applaudieren ihnen!

 

Nachheriges Dorfgeflüster