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Geschichte

 

Ortsteil Rickenbach

In einer Streitschlichtungsurkunde zwischen dem Chorherrenstift Beromünster und einem Zofinger Bürger aus dem Jahre 1230 wird Rickenbach erstmals namentlich aufgeführt. Römische Münzen und alemannische Gräber weisen zudem auf eine frühe Besiedlung hin. Im 13. und 14. Jahrhundert gehörte Rickenbach den Edlen von Rynach, später dem Grafen von Lenzburg. 1415 eroberten die Luzerner das habsburgische Michelsamt. Die Rickenbacher wurden Untertanen der gnädigen Herren zu Luzern. Mit dem „Löwen“ ist in Rickenbach noch eines der ältesten Gasthäuser der Innerschweiz erhalten. Von der Ruine „Hintere Rynach zu Mullwil“ sind dagegen kaum noch Überreste da. Ebenfalls aus dem Mittelalter stammt der romanische Kirchturm, der 1958 in die neu erbaute Pfarrkirche Sankt Margaretha integriert wurde. Rickenbach war lange ein typisches Bauerndorf mit Häusern und Scheunen inmitten grüner Wiesen. Das Dorf war eingebettet in eine Landschaft von hunderten Obstbäumen. Daneben fanden wenige Handwerker wie Schmied, Wagner, Schneider und Schuster ein Auskommen. In alten Dokumenten ist ausserdem noch von Hosenstrickern und Lismern die Rede. Und auch talentierte Bauleute finden sich unter den Rickenbachern, die sich etwa als Stiftsbaumeister oder Kirchenbauer hervortaten. Eingangs des 19. Jahrunderts erreichte das Fieber der Industrialisierung unsere Gemeinde. Bald standen fast in jedem Haus Handwebstühle für die Baumwollspinnerei und Weberei. Später kamen Strohflechtereien, Hanf- und Seidenspinnereien sowie Leinenwebereien dazu. Auch die Spezialiät des Oberwynentals, die Zigarrenindustrie, fand man in Rickenbach. Diese wurde im Verlaufe der Zeit an die Aargauer verkauft, welche später die Produktion in Rickenbach einstellten. Nach dem zweiten Weltkrieg nahm die Bevölkerung rasch zu. Aus dem typischen Bauerndorf wurde eine moderne Gemeinde mit zahlreichen Gewerbetreibenden. Der ländliche Charme allerdings blieb erhalten.

Ortsteil Pfeffikon

Erstmals begegnen wir dem Namen Pfeffikon als “Faffinchoven” im Schirmbrief König Heinrichs des III. vom 23. Januar 1045. Doch bereits 100-150 n. Chr. entstand eine römische Villa mit 24 Räumen. Es lässt vermuten, dass dies die älteste Siedlung im oberen Wynental sein könnte. Zwischen den Jahren 500-800 n. Chr. entstand in Pfeffikon die älteste Kirche weitherum. Die heutige Kirche wurde im 17. Jh. erbaut, der Turm mit den farbigen Ziegeln im Jahr 1896. Habsburgerisch wie der grösste Teil des Aargau war Pfeffikon bis ins Jahr 1415, danach kam Pfeffikon zu Luzern.

Im Jahr 1888 wurde in Zigarrenfabrik Villiger Söhne AG gegründet. Die grösste Bekanntheit erreichte Pfeffikon im Jahre 1989 mit der Wahl von Kaspar Villiger in den Bundesrat. Am 11. März 2012 beschloss das Pfeffiker Stimmvolk mit einem JA-Stimmen-Anteil von 80.9 % Prozent die Fusion mit der Gemeinde Rickenbach LU. Die Fusion fand an Neujahr 2013 statt.

 

Falls Sie weiteres Interesse an der Rickenbacher Geschichte haben, empfehlen wir Ihnen das Bildbuch „Damals in Rickenbach“. Darin erfahren Sie mehr über die Dorfchronik und erhalten Einblick in das Leben der ersten 50 Jahre im 20. Jahrhundert. Ein Ansichtsexemplar dieses Buches befindet sich bei der Gemeindeverwaltung.