#dierickenbacher
Schule, 09.10.2022

Förderpreis für Rickenbacher Bildungsprojekt

Die Rickenbacker Primarlehrerin Renate Grüter, Absolventin des Masterstudiengangs „Integrierte Begabungs-und Begabtenförderung“ an der Fachhochschule Nordwestschweiz, hat am Schulwandel Barcamp „Schule trifft Arbeitswelt“ das Publikum von ihrem wegweisenden Bildungsprojekt überzeugt und ein Fördergeld von Fr. 5’000 Fr. erhalten.

Die Schulwandel Stiftung wurde von Nils Landolt durch ein Crowdfunding

(https://wemakeit.com/projects/wir-machen-schule-neu)

gegründet und unterstützt Lernräume der Zukunft in ihrem Wachstum. „Die Welt ist im Wandel und unsere über Jahrzehnte entstandenen Systeme können ihren Zweck nicht mehr erfüllen, wenn sie statisch bleiben. Hierzu bieten wir eine Vernetzungs- und Austauschplattform für Lernräume von Morgen, fördern diese finanziell und beraten Schulen in ihrer Entwicklung“, Nils Landolt.

Speziell am Förderpreis ist, dass das Geld nicht wie üblich durch den Stiftungsrat, sondern radikal transparent durch ein Publikumsvoting vergeben wird. Renate Grüter musste also rund 40 bildungsaffine Menschen aus Schule und Wirtschaft davon überzeugen, dass ihr Projekt einen positiven Einfluss auf die Schule der Zukunft haben wird.
Und das tut es: Renate Grüter setzt da an, wo es wichtig ist. Bei der Motivation der Menschen. So läuft im Moment an der Schule Rickenbach eine Ausschreibung für die Lehrpersonen, bei der sich die Lehrerinnen und Lehrer erst einmal fragen, was sie selbst denn wirklich gerne tun und gut können, respektive wo sie Expertisenwissen haben.Eine Frage, welche an sich schon viel auszulösen vermag. Diese Ressourcenkisten entstehen nun und werden durch das Fördergeld beflügelt: So hat Renate bereits einen Tag nach dem Barcamp an einer Börse tolle Spiele gekauft, welche sie einerseits in ihre eigene Ressourcenkiste packt, andererseits im Rahmen der Begabungs- und Begabtenförderung mit den Schulkindern spielt. Aus den Interessen der Lehrpersonen entsteht in Rickenbach nun ein  Ressourcenraum, welcher den zahlreichen Schülerinnen und Schülern bald zum  kompetenzorientierten Lernen offensteht.

In Zusammenarbeit mit der im letzten Schuljahr gegründeten Arbeitsgruppe Begabungs- und Begabtenförderung, bestehend aus Heilpädagoginnen aller Schulstufen, sowie der innovativen und engagierten Haltung der Schulleitung, der Bildungskommission und des Gemeinderates, entwickelt sich die Schule in den nächsten Jahren zu einem potenzialorientierten Lernraum.

So entstand unter der Projektleitung von Renate Grüter, welche ihre Visionen zu Papier brachte, die Idee für ein Begabungs- und Begabtenförderungskonzept, «Vier-Säulen-Modell» (VSM), welches so in der Zentralschweiz neuartig ist. Das Vier-Säulen-Modell, VSM, beinhaltet ein Lerncoaching für besonders begabte Schülerinnen und Schüler, einen Ressourcenraum, wie erwähnt mit Ressourcenkisten und diversen Spielen. Ebenso im VSM enthalten ist ein grosser Klassenraum, vorstellbar wie ein kleines Technorama, welches zu handlungs- und lösungsorientiertem Denken, sowie Kreativität anregt. Jede Klasse besucht künftig während mindestens einer Woche im Schuljahr den grossen Klassenraum. Der vierte Bestandteil ist die Beratung von Lehrpersonen zum Thema Begabungs- und Potenzialförderung an den Schulklassen. Die Schule Rickenbach ist aktuell auf der Suche nach einer oder idealerweise mehreren Partnerschulen, welche gerne das Vier-Säulen-Modell auch an ihrem Lernort umsetzen möchten. So können Ressourcen von Schulen untereinander ausgetauscht werden und für die Schülerinnen und Schüler entsteht mit dem breiten Lernangebot ein grosser Mehrwert.

«In Rickenbach trifft man auf eine offene und zukunftsgerichtete Schulleitung, Bildungskommission und Gemeinderat, welche mutig sind und innovative Projekte aus vollem Herzen unterstützen.», so Renate Grüter anlässlich der Preisübergabe.

Ein Projekt mit Zukunft – für unsere Zukunft.

Vorheriges Dorfgeflüster
Nachheriges Dorfgeflüster